BSH und Fraunhofer IWES bringen Mobile Messboje aus

Pressemitteilung /

Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) und das Fraunhofer-Institut für Windenergiesysteme IWES haben mit Unterstützung des Mehrzweckschiffes Neuwerk des Wasser- und Schifffahrtsamtes Cuxhaven eine Monitoring-Messboje westlich der Forschungsplattform FINO 3 ausgebracht. Sie soll meteorologische und ozeanographische Daten erheben.

Die 2,5 Meter breite und zirka 11 Meter hohe Boje ist mit einem sogenannten LiDAR (Light Detection And Ranging)-Windmessgerät ausgestattet, das mit Laserstrahlen den Wind in Stufen bis in 250 m Höhe erfasst. An der Sensorkette, die unten an der Boje angebracht ist und bis knapp über den Meeresboden reicht, erfassen weitere Messgeräte die Strömung in unterschiedlicher Tiefe, den Salz- und Sauerstoffgehalt sowie die Wassertemperatur. Zusätzlich wird ein Bodenabsatzgestell nahe der Boje ausgebracht, das sowohl die Strömung über die ganze Wassersäule als auch die Temperatur und den Salzgehalt am Meeresboden misst.

Die Boje ist sowohl für Dauermessungen als auch für flexible Messungen einsetzbar. Die ozeanographischen Daten sind unter anderem für die Auswahl der Fundamente zum Beispiel für Offshore-Windenergieanlagen, für Einschätzungen des Sedimenttransports sowie zur Berechnung von Wellenlasten notwendig. Die Kenntnis über mittlere Windgeschwindigkeiten in Nabenhöhe der Windenergieanlagen ist maßgeblich für die Berechnung von Winderträgen und das Design der Anlagen. Unternehmen und Planungsbehörden der Offshore-Windenergie nutzen ebenso wie Warn- und Wetterdienste daher diese Messdaten.

Im Forschungsverbundprojekt „MoBo“ entwickelten das Fraunhofer IWES und das BSH die Monitoring-Boje von der Konzeption bis zur Fertigung des Prototyps. Das Forschungsprojekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) mit 1,5 Mio. Euro gefördert.

Nach umfangreichen Tests im Bremerhavener Hafenbecken vergangenen Sommer startete mit der Ausbringung der Boje der Offshore-Praxistest in der Nordsee.

Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) ist die zentrale maritime Behörde in Deutschland. Rund 850 Menschen in rund 100 Berufen befassen sich mit Aufgaben in der Seeschifffahrt, der Ozeanographie, der nautischen Hydrographie, der Offshore-Windenergie und der Verwaltung. Fünf eigene Vermessungs-, Wracksuch- und Forschungsschiffe operieren in der deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone von Nord- und Ostsee. Das BSH arbeitet international in mehr als 12 Organisationen und etwa 200 dort angesiedelten Gremien unter anderem bei der Entwicklung internationaler Übereinkommen mit. Das BSH ist eine Bundesoberbehörde und Ressortforschungseinrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur mit Dienstsitzen in Hamburg und Rostock.

Das Fraunhofer IWES sichert Investitionen in technologische Weiterentwicklungen durch Validierung ab, verkürzt Innovationszyklen, beschleunigt Zertifizierungsvorgänge und erhöht die Planungsgenauigkeit durch innovative Messmethoden im Bereich der Windenergie. Derzeit sind rund 220 Wissenschaftler/-innen und Angestellte sowie mehr als 80 Studierende an fünf Standorten beschäftigt: Bremerhaven, Hannover, Bremen, Hamburg und Oldenburg.

Für Rückfragen

Tina Leiding
Dipl.-Meteorologin (BSH)
Tel.: 040/3190-3282

Katrin Benner
Stellv. Pressesprecherin (BSH)
Tel.: 040/3190-1011
presse@bsh.de

Erik Patschke
Gruppenleiter Windparkentwicklung
Fraunhofer-Institut für Windenergiesysteme
Am Seedeich 45
27572 Bremerhaven
Tel.: 0471/14290-315
erik.patschke@iwes.fraunhofer.de

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